Die Besucher

In München auf dem Filmfest fand die Premiere des Films „Die Besucher“ statt, am 3. Juli 2012. Der deutsche Kinostart war dann im folgenden Jahr Ende Januar. Es handelt sich um ein deutsches Drama, welches eine ganz typische Familienaufstellung aufzeigt. Eigentlich ist es eine Aufarbeitung von privaten Angelegenheiten aus der eigenen Vergangenheit.

Die Besucher
  • Uwe Kockisch, Corinna Kirchhoff, Anjorka Strechel (Schauspieler)
  • Constanze Knoche (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 6 Jahren

Jakob stattet seinen drei erwachsenen Kindern einen Besuch ohne Anmeldung in Berlin ab. Dabei bricht erst einmal Panik aus. Alles wird in Bewegung gesetzt, um die Unselbstständigkeit vor dem Vater zu vertuschen. Jakob ist überhaupt nicht spontan. Diese unerwartete Handlung ist für die ganze Familie eine wohltuende Therapie.

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Die deutsche Regisseurin Constanze Knoche, geboren 1975 in Magdeburg, spielt in „Die Besucher“ eine entscheidende Rolle. Sie schreibt selbst Drehbücher und führt Regie wie in der neusten Verfilmung. Ihre Bekanntheit erhielt Knoche mit „Der Kuss“ aus dem Jahre 2002. Für die Bearbeitung der Geschichte stand ihr der Drehbuchautor Leis Bagdach zur Seite. Zu sehen ist ein Drama, mit einer Freigabe ab dem 6. Lebensjahr. Die Dreharbeiten fanden vom 1. August 2011 bis zum 6. September 2011 in Berlin und Brandenburg statt.

„Die Besucher“ klärt über eine Länge von 88 Minuten über die deutschen Familien auf. Kamerafrau Kirsten Weingarten lichtete die Schauspieler ab und überlässt den Schnitt der Szenen Kai Minierski. In der Kamera-Assistenz arbeitete Vernon Dolan.

Der Vater Jakob wird durch Uwe Kockisch ins Bild gebracht. Seine Ehefrau Hanna wird von Corinna Kirchhoff gespielt. In Berlin stößt Jakob auf seine drei Kinder: Karla (Anjorka Stechel), Arnolt (Jakob Diehl) und Sonni (Anne Müller). In kleineren Rollen kommen Andreas Leupold und Irina Potapenko ins Bild.

Zusammenfassung & Story vom Film „Die Besucher“

Jakob ist bereits Ende 50 und lebt mit seiner Frau außerhalb der Reichweite seiner Kinder. Für Spontanität ist der Mann überhaupt nicht bekannt. Deswegen sind die drei erwachsenen Kinder auch völlig überrascht, als ihr Vater aus heiterem Himmel in Berlin auftaucht. Eigentlich wohnen die Eltern eine Stunde entfernt. Die Kinder heißen Karla, Arnolt und Sonni.

Meistens sind Kinder nicht besonders angetan, wenn Eltern ihr Umfeld unter die Lupe nehmen. Mit aller Macht wollen sie ihrem Vater beweisen, dass sie absolut selbstständig sind. Allerdings sind alle drei finanziell auf die Eltern angewiesen. Zwei der drei Kinder studieren an der Universität. Wenig später, nachdem Hanna bemerkt, dass ihr Mann weg ist, fährt sie hinterher. Nach nur kurzer Zeit platzt die Bombe und herauskommt der Grund für den Besuch der Eltern.

Hanna und Jakob sind künftig nicht mehr in der Lage ihre Kinder finanziell zu unterstützen. Fortan müssen die drei auf eigenen Füßen stehen. Grund der Bekanntgabe ist, dass Jakob seinen Job verloren hat. Seit längerer Zeit ist der ehemals erfolgreiche Chemiker nicht mehr am Arbeiten. Was bis jetzt noch unbemerkt geblieben ist. Ist diese Umstellung möglich? Das Geständnis war für den Vater sehr schwer. Es bedeutet eine Niederlage für ihn, die er sich nur ungern eingesteht.

Arnolt, eins der Kinder, würde gerne sein verhasstes Studium an den Nagel hängen. Nur damit er sich voll seiner Malerei widmen kann. Sonni ist verstrickt in eine Affäre mit dem eigenen Professor. Der Mann ist so alt wie der eigene Vater. Karla arbeitet als Gärtnerin. Sie möchte am liebsten mit der ganzen Familie nichts zu tun haben.

Diese neuste Bekanntgabe reißt die Familie aus der Schockstarre. Früher gab der Job Jakob Halt. Er hat sein ganzes Leben dem Beruf geopfert. Ab da ähnelt der Film eher einer Stunde beim Psychiater. Aufgestaute Konflikte kommen ins Rollen. Eltern und Kinder müssen einsehen, dass keiner mit dem jetzigen Leben einverstanden, geschweige denn zufrieden ist. Jakobs Einstellung, das Aufopfern im Job, hat im Familienverbund Narben hinterlassen.

Nun wird deutlich, warum Jakob den Weg nach Berlin angetreten ist. Er wollte sich mit eigenen Augen überzeugen, dass es den Kindern gut geht. Leider kommt am Ende ans Tageslicht, dass Hanna seit Jahren eine heimliche Liebesbeziehung mit einem anderen Mann hat. Sie dachte die ganze Zeit, es wäre ihr Geheimnis. Aber in Wirklichkeit wussten es alle in der Familie, nur nicht der Ehemann. Was bedeutet diese Enthüllung nun für ihn? Er hat keinen Job und keine Frau mehr.

Kritiken und Fazit zum Film „Die Besucher“

Die Besucher“ vermag leider den Zuschauer nicht emotional zu fesseln. Was auf die Figurenzeichnung, dem Drehbuch und die familiäre Beziehung zurückzuführen ist. Die Zeichnung der familiären Binnenbeziehung wirkt bei dem Drama von Knoche konstruiert und sehr klischeehaft. Denken Sie zum Beispiel an den Vater, der voll und ganz seiner Arbeit verpflichtet ist. An die vernachlässigte Mutter, die bei einem anderen Mann Nähe sucht.

Die Darsteller kämpfen tapfer gegen die ungeschickte Art des Drehbuchs an. Allerdings fällt es ihnen schwer, dem Charakteren Leben einzuhauchen und mit Liebe zu füllen. Diese Distanz übernimmt auch der Zuschauer, sodass keiner den Figuren näher kommen kann. Dazu kommt die fehlende Selbstironie, die aus dem Drama ein zähes Unterfangen bereitet. Regisseurin und Co-Autorin zeichnet in „Die Besucher“ ein Bild der auseinandergelebten Familie. Es wird eine melancholische, skurrile Gewitterstimmung gezeigt, welche durch das Erscheinen des Vaters eine aggressive und aufgestörte Abhängigkeit der Kinder hervorruft. Das Beziehungsgefüge ist recht glaubhaft, dennoch wirkt die gesamte detaillierte Geschichte etwas blutleer.

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